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Paulchen und Pepito

Zum Schluss blieb uns nur noch Paulchen und er sollte uns wieder einmal vor ein Phänomen stellen, was wohl auch sehr selten zu beobachten ist.

Zu Paulchen’s Zeiten hielt ein kleines gelbes Rosenköpfchen – Pepito – bei uns Einzug. Pepito hatten wir aus dem Urlaub mitgebracht. Wir haben ihn zwei Tage vor Urlaubsende eingefangen. Unter großen Anstrengungen haben wir Pepito nach Deutschland geholt.

Zuerst hatten wir allergrößte Bedenken, da wir mit Rosenköpfchen bisher noch überhaupt keine Erfahrung hatten und nur immer hörten, dass diese anderen Vögeln, die ihnen unterlegen sind, in die Füße beißen würden und dass es zu schlimmen Verletzungen kommen könnte. So kam Pepito dann bei uns zu Hause auch erstmal in „Einzelhaft“ und wir überlegten uns, wie wir es bewerkstelligen, dass sowohl unsere Wellifamilie als auch Pepito ihren regelmäßigen Freiflug bekommen können.

Da wir leider nicht so viel Platz haben, dass wir die Käfige in verschiedenen Räumen unterbringen konnten, haben wir also erstmal eine große Plastikfolie gekauft, die wir nach Bedarf über den Käfig der Wellis bzw. über Pepito’s Käfig gelegt haben. Sah zwar nicht schön aus, war aber fürs erste die einzige Möglichkeit. Pepito war jedoch sehr neugierig und hat schnell herausgefunden, wie man an den anderen Käfig herankommt. So haben wir also mit Argusaugen seine Reaktion beobachtet. Diese bestand jedoch nicht darin, irgendwen zu beißen, nein, man freundete sich an. Nach einer ganzen Weile der Beobachtung haben wir die Folie komplett entfernt. Wiederum standen wir parat und haben alles genau beobachtet.

Nun kam der Zeitpunkt, wo wir versuchsweise alle zusammen rausgelassen haben, wieder einmal unter unserer vollen Aufmerksamkeit.

Was wir nie für möglich gehalten hätten: Pepito und Paulchen haben sich so stark befreundet, einer war ohne den anderen nicht mehr unterwegs. Auch hierzu siehe in die Bildergalerie.

 

 

Besonders traurig waren wir daher, als unser Paulchen schwer krank wurde. Eines Tages fiel uns auf, dass Paulchen unkontrolliert mit dem ganzen Körper zuckte und er konnte es anscheinend nicht unterdrücken. Die Tierärztin – zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits den Tierarzt gewechselt – meinte, es wäre ein Nervenleiden. Paulchen blieb zur Beobachtung ein paar Tage bei ihr und sie hat alles versucht, ihn wieder gesund zu bekommen. Doch es ging rapide abwärts. Wir konnten ihm nicht mehr helfen.

Unser Pepito war darüber so traurig, dass er angefangen hat, sich die Federn auszureißen. Wir haben ihm dann zwar schnellstmöglich eine Freundin besorgt – Rosalie, ein malvenfarbenes Rosenköpfchen – doch der Zustand seiner Federn ist zeitlebens nicht mehr besser geworden.

Das Beispiel von Paulchen und Pepito zeigt, dass nicht alle Rosenköpfchen so beißwütig sind, wie immer von allen behauptet wird. Natürlich sollte man solche Freundschaften immer unter Aufsicht behalten. Wir haben jedoch – in den zehn Jahren, die Pepito bei uns verbringen durfte – nie erlebt, dass er irgendwen gebissen hat. Durch den teilweise schlimmen Zustand seiner Federn, hat er auch schon einen „Kragen“ tragen müssen. Dazu war es unumgänglich, dass wir ihn des Öfteren in die Hand nehmen mussten. Auch das hat er zugelassen und wir sind nie gebissen worden.

Gehört habe ich jedoch auch des Öfteren, dass gerade die naturfarbenen, grünen Rosenköpfchen aggressiver sein sollen als andere Farbschläge.